Rehau ist für Freunde der klassischen Moderne ein Muss. Hier befindet sich das Kunsthaus, das der „Vater“ der Konkreten Poesie, Prof. Eugen Gomringer, aufgebaut hat (im Bild). Foto: Manfred Jahreiß

Rehau Modellstadt mit Weltkunst

Der Name Rehau steht mit der slawischen Bezeichnung für eine Waldrodung, „Rezawe“, in Zusammenhang. 1246 taucht „Resawe“ erstmals urkundlich auf. Von der Stadt ist nach einem Brand im Jahre 1817 wenig übrig geblieben. Dennoch ist Rehau einmalig in Bayern. Der Grundriss  wurde nach dem Brand komplett als klassizistische Planstadt entworfen. Rehau sollte damit zum Vorbild für alle weiteren bayerischen Städte werden, die nach ähnlichen Katastrophen neu aufgebaut werden müssten. Da die Modellstadt in der Bevölkerung damals aber keine Akzeptanz fand, blieb Rehau letztlich ohne Nachahmer. Im Stadtbrandzimmer des Alten Rathauses zeigen zwei Modelle die gravierenden Unterschiede zwischen der Stadt vor 1817 und der Planstadt ab 1818. 

Spezial-Tipp: Kunsthaus Rehau 

Prof. Eugen Gomringer, Gründungsvater der Konkreten Poesie und ehemals Kunstbeauftragter der Firma Rosenthal, hat Weltkunst nach Rehau geholt. Das Kunsthaus Rehau präsentiert Bilder und Plastiken von Meistern der Konkreten Kunst, darunter Werke von Max Bill, Victor Vasarely und Otto Herbert Hajek.

Kunst und Kultur

Das ortsansässige Unternehmen REHAU betreibt mit REHAU ARTKulturförderung auf breiter Basis. Ein Museumsbereich und eine Kunsthalle bieten eine Bühne für Ausstellungen, Konzerte, Kabarett und mehr. 

Nicht weit von Rehau befindet sich die Pfarrkiche Pilgramsreuth (geöffnet Mai-Okt. 10-18 Uhr). Vor der Kirche erinnert ein Kartoffeldenkmal an den Bauern Hans Rogler, der 1647 hier erstmals feldmäßig in deutschen Landen die Kartoffel anbaute.

Veranstaltungen

Das Heimat- und Wiesenfest sowie das Stadtfest finden jährlich im Wechsel statt. Wahre Publikumsmagneten mit umfangreichem Angebot. Am ersten Wochenende im Juli.

Weihnachtliche Genüsse verspricht der Lebkuchenmarkt. Hier gibt es auch Liköre, Bratwürste, Glühwein und andere Handwerksprodukte. Am ersten Adventswochenende, Maxplatz.

Grenzübergreifend

2001 vereinbarten die Städte Aš, Oelsnitz i. Vogtland und Rehau eine trilaterale Städtepartnerschaftund pflegen seither einen intensiven Kontakt. 2002 gründete sich der Gemeindebund „Freunde im Herzen Europas“, der durch regelmäßige Treffen einen sehr guten Austausch pflegt und dem mittlerweile 17 Städte bzw. Gemeinden angehören: Aš, Hazlov, Hranice, Krásná, Plesná, Podhradý, Skalná (Tschechische Republik), Adorf, Bad Brambach, Bad Elster, Eichigt, Oelsnitz, Triebel (Sachsen), Rehau, Selb, Schönwald und Regnitzlosau (Bayern).