Bad Alexandersbad Auf markgräflichen Spuren
Als eines der mächtigsten Fürstenhäuser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation haben die Hohenzollern ein großes kulturelles Erbe hinterlassen. Davon zeugen in Franken vor allem auch die prachtvollen Bauten der berühmten Markgräfin Wilhelmine, die als Hohenzollerin in Bayreuth das Markgräfliche Opernhaus und den Ausbau der Eremitage, zwei Juwelen des europäischen Rokoko, in Auftrag gegeben hatte. Der zuweilen luxuriöse Lebensstil jedoch hatte seinen Preis. Als in der Folge Karl Alexander 1769 als Markgraf von Brandenburg-Bayreuth-Ansbach ins Amt kam, sah er sich immensen Schulden gegenüber, die er durch rigorose Sparmaßnahmen abzubauen suchte. Die Residenz in Bayreuth ließ er in einen Dornröschenschlaf fallen. Ein bereits begonnenes Bauprojekt im Fichtelgebirge setzte er dennoch um: den Ausbau der 1734 bekannt gewordenen Heilquelle im heutigen Bad Alexandersbad. Einer Legende zufolge hatte der Bauer Wolfgang Brodmerkel den Brunnen entdeckt und nach Anleitung aus Karlsbad eine Trinkkur begonnen, um sein Gichtleiden zu lindern. Obwohl der Heilwasser spendende Brunnen bereits 1751/52 gefasst wurde, erkannte erst Karl Alexander den wahren wirtschaftlichen Nutzen der Anlage und eröffnete 1781 die beiden Bade-Pavillons.
Bad Alexandersbad ist in jüngster Zeit einen weiteren Schritt gegangen und begann sich im Jahr 2008 als innovativer Gesundheitsort neu zu erfinden. An der zentralen Luisenburgallee sind die alten und neuen Perlen des Kurortes aufgereiht, die sowohl von der Geschichte als auch von der Gegenwart als modernes Heilbad erzählen: das Kurmittelhaus, das neu erbaute „Alexbad“, die renovierten Schlossterrassen und das Schloss bis hinab zum Brunnentempel und dem historischen Badehaus, um dessen Wiederaufbau sich ein Verein kümmert. Im Unterschied zu früher können die Anlagen nicht mehr nur betuchte Bürger und Adlige, sondern alle genießen.
Veranstaltungen
Das jährliche Lichterfest setzt den Ort mit einer faszinierenden Licht-Show, mit Feuerwerk, Musik und kulinarischen Angeboten sehr gelungen in Szene. Am dritten Juli-Wochenende.
Grenzübergreifend
Bad Alexandersbad hat sich mit dem Sibyllenbad im oberpfälzischen Neualbenreuth und dem tschechischen Franzensbad zusammengetan, um sich als bayerisch-böhmisches Bäderdreieck zu vermarkten.
Das Erbe der Markgrafen – Ein geschichtlicher Schnellkurs
Die Markgrafen, ursprünglich eine fränkische Nebenlinie des Hauses Hohenzollern, bestimmten rund 400 Jahre lang die Geschicke im östlichen Oberfranken. 1791 verkaufte Markgraf Carl Friedrich Alexander die Markgraftümer Bayreuth und Ansbach an seinen Vetter, den König von Preußen. So kamen auch Städte wie Kulmbach, Hof, Wunsiedel und andere mehr in preußischen Besitz. Nach der Niederlage Preußens gegen Napoleon fielen die Gebiete 1807 an Frankreich. Das Königreich Bayern, ein Bündnispartner Frankreichs, kaufte sie Napoleon 1810 ab.